Was war Deine erste Aktie?
Edel Music. Gekauft zu Zeiten des Neuen Marktes bei der Sparda Bank und unfassbare 50 Mark Ordergebühr bezahlt. Bei einer Kaufsumme von 500 Mark völlig verrückt, trotzdem sprang eine gute Rendite raus.
Was war Deine schlechteste Aktie?
Ebenfalls zu Zeiten des Neuen Marktes Systematics. Nach einer Kurshalbierung gekauft mit Hoffnung auf ein Comeback und zwei Tage später nach erneuter Kurshalbierung verkauft. Mit knappem Abstand und ähnlicher Story folgt Sunburst.
Was ist Dein Anlagemotto?
Sicherheit zuerst bei einem intelligenten Depot-Mix. Deshalb stehen die Positionen nie einzeln in meinen Depots sondern sollen sich im besten Falle stets ergänzen.
Wovor warnst Du Freunde beim Thema Geld?
Warnungen spreche ich nur bei offensichtlichen Fallen wie Schneeballsystemen aus. Alles andere kann Teil eines Gesamtpakets sein. Dazu berate ich Freunde nur ungern. Denn Marktwissen alleine berechtigt keinesfalls zur Annahme, immer gute Tipps zu geben.
Wer ist Dein Vorbild?
Vorbilder sind Unfug denn jeder muss sein Konzept finden. Bis 2013 musste ich auch als geborener Fan des 1.FC Kaiserslautern zugeben, dass ich das wirtschaftliche Handeln und das karitative Auftreten von Uli Hoeness beachtlich fand. Leider hat er seine Vorbildfunktion seither deutlich verspielt. Vorbildlich und hoffentlich ohne versteckte Skandale agiert meiner Ansicht nach Uwe Hück, Betriebsratschef von Porsche. Sein Werdegang, sein Engagement und seine Einstellung zu Gesellschaft sind vorbildlich – Hück polarisiert, vergisst aber nicht, wo er herkommt. Dazu hat er bei Porsche ein Bonussystem etabliert, dass vor allem die unteren Einkommensklassen begünstigt und nicht zuerst an die Top-Regie gerichtet ist.
Wie erklärst Du Neulingen den Markt?
Im Moment am liebsten mit einem Langfristchart des S&P 500 über die letzten zehn Jahre und einem Vergleichsblick auf die Fed. Immer wenn es frisches Geld gibt steigt der Markt kurz zuvor an. Das gleiche gilt im Übrigen in Europa, wo Mario Draghi sich als FED 2.0 probiert, von den Japanern wollen wir lieber gar nicht sprechen. Dort kann man nur hoffen und beten, dass es irgendwie gutgeht.
Wobei kommen Dir die besten Ideen?
Beim Biken im Taunus. Dank der tollen Smartphones kann man sich die Ideen und Gedanken auch beim Fahren aufs Band sprechen. Dann geht nichts verloren.
Welches ist Dein Lieblingsprodukt?
Ich habe kein direktes Lieblingsprodukt. Aber ich finde Volatilität einfach spannend. Wenn man sie lesen kann, dann lassen sich prima Ideen daraus ableiten. Dazu gibt es keine guten oder schlechten Aktien, Edelmetalle oder Währungen – es ist immer eine Frage des Preises und vor allem von Chance und Risikoverhältnis. Ein Produkt mit sicherer 2-Prozent-Rendite kann schlechter sein als ein risikobehaftetes mit Aussicht auf acht oder zehn Prozent.
Wer ist Dein schlechtester Schuldner?
Peer Steinbrück! Bei einem Interview im Frankfurter Hof stand er nach zwei Stunden einfach auf und ging mit den Worten „Sie zahlen die Sause“. Ich bekomme also noch 5,90 für ein Wasser und einen Cappuchino.
Wer war Dein liebster Interviewpartner?
Martin Kind vom Bundesligisten Hannover 96. Ohne hallo zu sagen gab er gleich zu verstehen, dass ich alles drucken könne was er sagt und er auf alles antwortet ohne auszuweichen. So muss es sein. In Sachen Fußball und Fankultur stehe ich allerdings seinem direkten Konkurrenten und “Erzfeind” Aki Watzke deutlich näher. Er machte keinen Hehl daraus, dass er Hoffenheim sicher nicht in Liga eins braucht und er “meinen” FCK dort gerne wieder sähe.
Wo steht der DAX in einem halben Jahr?
Ich wüsste gerne wo er morgen steht, wie soll ich da einschätzen wo er in 6 Monaten ist. Am besten wissen dies vielleicht Mario Draghi und Janet Yellen.