Wow. Was gibt es schöneres als einen Trend, der nie zu enden scheint? So bei den Gewinnen von Zalando offenbar, dessen Aktie im Q.2 2020 mal so richtig geliefert hat – bzw. das Unternehmen. Traden könnte man die Zalando beispielsweise mit Faktor-Zertifikaten, ebenso wie den DAX natürlich oder Wirecard oder fast jede andere DAX-Aktie. Je volatiler, desto komplizierter ist es aber. Deshalb bei der Auswahl – wie zum Beispiel bei BNP Paribas - immer auf den Trend achten. Doch wie funktionieren Faktor-Zertifikate und welche Chancen bieten sie für Anleger?
Faktor-Zertifikate bieten die Möglichkeit sowohl an Kursanstiegen (Long) als auch an Kursrückgängen (Short) eines Basiswertes überproportional zu partizipieren. Sie haben eine unbegrenzte Laufzeit und beziehen sich jeweils auf einen eigens durch den Emittenten berechneten Strategie-Index. Dieser gibt auf täglicher Basis die prozentuale Veränderung des Basiswertes mit einem konstanten Faktor wieder.
Die Höhe des Faktors definiert, mit welchem Hebel der Strategie-Index diese tägliche Kursveränderung nachvollzieht. So steigt der Wert eines Faktor-Long-Zertifikats, zum Beispiel auf den DAX ,mit dem Faktor „10“ bei einem 5 %igen Kursanstieg des Basiswerts gegenüber dem Vortagesschlusskurs um den zehnfachen prozentualen Wert, also um 50 %, bei einem 5%igen Kursrückgang des Basiswerts fällt der Wert des Faktor-Long-Zertifikats hingegen ebenfalls um den zehnfachen prozentualen Wert, also um 50 %.
Die Veränderung des Basiswerts gegenüber dem Schlusskurs des Vortages bildet damit die Grundlage für die Berechnung des Strategie-Index. Denn mit jedem Basiswertschlusskurs wird ein neuer Referenzkurs bestimmt, der wiederum die Basis für die prozentuale Wertentwicklung des Folgetages darstellt. Diese tägliche Anpassung des Strategie-Index erfolgt automatisch und wird als Verkettung bezeichnet. Für Faktor-Short-Zertifikate gilt die entsprechend umgekehrte Funktionsweise.
Chancen und Risiken von Faktor-Zertifikaten
Die Chancen von Faktor-Zertifikaten liegen hauptsächlich an der überproportionalen und unbegrenzten Teilnahme an der Kursentwicklung des Basiswertes. Bereits ein geringer Kapitaleinsatz kann hier zu hohen Gewinnen führen. Dem steht natürlich ein hohes Verlustrisiko gegenüber, da ebenfalls überproportionale Verluste möglich sind, wenn der Basiswert sich nicht in die gewünschte Richtung entwickelt. Das Risiko des Totalverlustes ist deutlich höher als bei anderen Zertifikat-Gattungen. Die hohe Schwankung – verursacht durch die Hebelwirkung – erfordert eine ständige, mindestens aber regelmäßige Überwachung bei höheren Hebeln.
Quelle: DDV / eigene Recherche