Katerstimmung nach der Arm-Börsenparty
Auf die Party nach dem fulminanten Börsenstart des britischen Chipentwicklers Arm Holdings am Donnerstag folgte die Katerstimmung zum Wochenschluss. Der plötzliche Stimmungswandel sorgte nicht nur am Freitag für ein Minus in der Aktie selbst, sondern ist neben der nahenden US-Notenbanksitzung auch verantwortlich für den mauen Wochenstart heute Morgen an der Frankfurter Börse.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Die Fantasie im Chipsektor dämpft zusätzlich die Meldung, dass der taiwanesische Chiphersteller TSMC für den Moment nicht so viele Maschinen für die Chipproduktion braucht wie bislang angenommen. Liefertermine bei Zulieferern wurden verschoben und der CEO warnt davor, dass die Chip-Nachfrage im klassischen Geschäft schneller sinkt als sie der Boom in der Künstlichen Intelligenz ausgleichen kann. Deshalb sind heute Nachmittag alle Augen auf die Nasdaq und die Chipaktien inklusive Arm und Nvidia gerichtet. Platzt hier eine potenzielle Blase, könnte es nach dem großen September-Verfall am Terminmarkt an den Aktienmärkten zunächst einmal wieder bergab gehen.
Da dürfte es auch nicht reichen, dass nach der Europäischen Zentralbank die Federal Reserve am Mittwoch die Anleger wohl ebenfalls auf eine Zinspause einstellt, allerdings ohne noch einen weiteren Zinsschritt nach oben. Jerome Powell müsste sich schon ziemlich weit aus dem Fenster lehnen, um das positive Überraschungspotenzial des Meetings zu heben, was eher unwahrscheinlich ist. Denn während von Zinssenkungen weiter keine Rede sein dürfte und auch nicht entscheidend ist, ob in diesem Jahr vielleicht noch eine Erhöhung um 25 Basispunkte folgt, bleibt vielmehr das voraussichtlich lange Verharren auf dem hohen Zinsniveau der entscheidende Belastungsfaktor für die Börse in den kommenden Monaten.
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