DAX ist immer noch zu hoch für diese Wirtschaftsdaten
Es besteht kein Zweifel mehr daran, die deutsche Wirtschaft hat ein Wachstumsproblem. Die heute Morgen veröffentlichten Zahlen zur Industrieproduktion waren ebenfalls enttäuschend. Und mit dem gestern vermeldeten Einbruch in den Auftragseingängen von fast 12 Prozent dürfte eine Erholung auch noch sehr lange auf sich warten lassen. Da passt ein Deutscher Aktienindex zumindest noch in der Nähe seines Allzeithochs eben nicht in dieses Bild, was vielen Anlegern gerade klar wird.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Nur die Hoffnung auf eine wieder entspanntere Geldpolitik könnte zu wenig sein, um an ein weiter hohes Wachstum der Unternehmensgewinne zu glauben. Noch zehren viele Firmen von den höheren Preisen, die sie bei ihren Kunden durchsetzen können. Aber dieser Effekt dürfte bald vorbei sein und die nächste Berichtssaison könnte dies schon eindrucksvoll zeigen. Da lässt sich die Frage nach Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt gerade leicht mit einem Ja beantworten. Umso länger sich der DAX unter der Marke von 15.700 Punkten aufhält, desto mehr Anleger dürften die Geduld verlieren und auf den Verkaufsknopf drücken. Dann wartet die nächste Unterstützung zwischen 15.400 und 15.500 Punkten.
Die schwachen Vorgaben aus China helfen da auch nicht weiter. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist in Bedrängnis. Nicht nur, dass es im Immobilienbereich kriselt, auch der sonst so starke Außenhandel lässt weiter nach. Mit neun Prozent weniger Exporten und sieben Prozent weniger Importen ging die Handelsaktivität auch im August weiter zurück, wenn auch nicht so stark wie befürchtet. Diese Entwicklung könnte einen Dominoeffekt auf die anderen Volkswirtschaften haben und gerade in Deutschland den oben genannten Trend verstärken.
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