Wenn es schon die mit Spannung erwarteten und dann insgesamt besser als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus den USA nicht schaffen, den Aktienmarkt aus seiner Lethargie zu reißen, stellt sich die Frage, was denn dann der Impuls sein könnte, der auch den Deutschen Aktienindex nachhaltig über die 16.000er Marke führt.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Ein Lebenszeichen sendet zumindest der US-Technologieindex Nasdaq, der sich nach den gestrigen Daten mit einem neuen Jahreshoch zumindest aus technischer Sicht weiteres Potenzial nach oben eröffnet hat. Zudem sorgt die anhaltende Skepsis gegenüber den hohen Kursniveaus weiter dafür, dass nur wenig Kapital aus dem Markt geht, wenn die Kurse fallen, da vor allem viele spekulative Positionen bereits geschlossen oder sogar in Richtung Leerverkauf gedreht wurden.
Sorgen bereitet die Inflationsentwicklung in China. Blickt man auf einen Verbraucherpreisindex nahe der Nulllinie und die deutlich fallenden Erzeugerpreise, ist von einem wirtschaftlichen Aufschwung nach der Corona-Pandemie nicht viel zu spüren. Und wenn es chinesische Unternehmen nicht schaffen, höhere Preise bei ihren Abnehmern durchzusetzen, spricht das sowohl für eine nachlassende Konsumneigung im Inland als auch wenig Nachfrage aus dem Ausland. Die Rezessionsgefahren für andere Volkswirtschaften sind nicht zu übersehen.
Künstliche Nachfrage nach ihren Aktien erzeugt die Allianz mit einem nächsten Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Auf den ersten Blick könnte man sich als Aktionär zwar die Frage stellen, ob dem Konzern keine anderen interessanten Investitionsideen einfallen, andererseits aber dürfte die immer weitere Verknappung des Angebots den Aktienkurs weiter nach oben befördern. Kein Grund zur Sorge also für die Börse.