DAX erobert die 15.000 zurück
Standen bis vor einer Woche noch Bankaktien aufgrund der Zinsfantasie ganz hoch im Kurs bei Investoren, traut ihnen heute fast keiner mehr über den Weg. Zwar können die Beteuerungen von politischer Seite sowie die Rettungsaktionen der Banken untereinander kurzfristig etwas Druck aus dem Kessel nehmen. Gerade letztere aber zeigen, dass sich die Situation wohl doch etwas dramatischer darstellt als man nach außen verständlicherweise den Anschein erwecken will.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Dazu passt die Rekordsumme von knapp 153 Milliarden US-Dollar, die sich die Banken in den vergangenen sieben Tagen aus der so genannten Notliquiditätsversorgung der Federal Reserve geliehen haben. In der Vorwoche waren es gerade einmal 4,5 Milliarden und zu Hochzeiten der Finanzkrise auch „nur“ 111 Milliarden US-Dollar.
Die Börsenwelt hat sich in den vergangenen sieben Tagen um 180 Grad gedreht. Gewinner der Turbulenzen im Finanzsektor sind ganz klar die Technologieaktien. Aus der Angst vor einer Tempoverschärfung der Fed auf 50 Basispunkte Zinserhöhung in der kommenden Woche ist bei einigen Marktteilnehmern schon Hoffnung auf eine Zinssenkung geworden. So weit sollte es zwar nicht kommen, aber der große Zinsschritt ist spätestens seit dieser Woche vom Tisch. Mit der Aussicht darauf, dass die Notenbanken jetzt in eine langsamere Gangart bei den Zinsen wechseln, schichten Investoren ihre Depots um.
Da der Deutsche Aktienindex aber eher nicht so technologielastig ist, was ihm in den vergangenen Monaten zum Vorteil gereichte, hinkt er jetzt der Wall Street hinterher. Die Marke von 14.650 Punkten hat gestern gehalten, was in Kombination mit der Rückeroberung der runden 15.000 erst einmal für eine Beruhigung nach einer turbulenten Handelswoche spricht. In der kommenden Woche könnte sich so zunächst eine neue Handelsspanne unterhalb der 15.250 Zähler etablieren, je nachdem wie sich die Situation im Finanzsektor weiterentwickelt. Hier können jederzeit erneut die Alarmglocken schrillen und ein Institut um Hilfe schreien.
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