DAX vor ruhigem Handelstag
Nach den ersten beiden Handelswochen des Jahres stehen für den Deutschen Aktienindex unter dem Strich ein Plus von über 1.100 Punkten, seit Oktober ein Wertzuwachs von rund 27 Prozent und die Rückkehr des DAX über die 15.000er Marke. Diese zu halten, ist heute ohne Unterstützung der Wall Street die einzige Aufgabe des DAX. Nach oben steht der Index aus charttechnischer Sicht kurz vor einem starken Widerstand bei 15.200 Punkten.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Bevor Anfang Februar weitere Entscheidungen in der Geldpolitik der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank fallen, dürften sich die Anleger auf die Berichtssaison in den USA fokussieren. Für die Unternehmen im S&P 500 rechnet der Markt insgesamt mit einem Minus von vier Prozent bei einem Umsatzplus von mageren vier Prozent. Das wäre das schlechteste Quartal seit der Corona-Krise und könnte einen Wendepunkt in der Post-Pandemie-Erholung darstellen. Interessanter als die Zahlen selbst dürfte deshalb der Ausblick der Unternehmen auf das laufende Jahr werden. Harte oder weiche Landung der US-Wirtschaft, das ist dann die Frage. Nach den eher durchwachsenen Bilanzen der US-Banken am Freitag folgen morgen das vor einer Entlassungswelle stehende Geldhaus Goldman Sachs und Morgan Stanley, am Mittwoch Alcoa, und am Donnerstag legt der Streaming-Anbieter Netflix seine Zahlen vor – ein erster Stimmungstest für die Technologiebranche.
Bundesfinanzminister Lindner hat den Startschuss für die Stiftung „Generationenkapital“ gegeben. Dies ist der Titel der aktiengestützten Rente, die nun vom Staat initiiert wird. So sollen 100 Milliarden Euro in den nächsten 10 Jahren zusammenkommen, um einen Kapitalstock zu bilden, der die Versorgungslücke in der Rente schließen soll. Die 10 Milliarden Euro pro Jahr werden allerdings nicht dem Staatshaushalt entnommen, sondern durch neue Schulden finanziert. Um die erste Tranche in diesem Jahr zu füllen, kommt also ein neuer finanzstarker Player auf den Markt, der kaufen muss. Eine hervorragende Ausgangslage für steigende Kurse. Leider ist bislang nicht bekannt, nach welchen Kriterien der Fonds einkaufen wird. Diese Informationen könnten noch für einigen Wirbel in den entsprechenden Sektoren und eventuell auch Aktien sorgen.
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