Tesla, Porsche, Amazon – Kommt jetzt die Jahresendrally?
Die Zeit bis zum Jahresende ist für US-Aktien ein historisch gesehen günstiger Jahresausklang, insbesondere kurz vor und nach Weihnachten. Für die Anleger stellt sich die Frage, ob die positiven saisonalen Faktoren reichen, um eine Jahresendrally auszulösen.
Investieren ist keine Glückssache, sondern Strategie, Geduld und wie 2022 – Nerven behalten. In unserem Trainingstag haben wir unseren Ansatz ausführlich erläutert. Einen Vorgeschmack gibt es hier kostenfrei. Ganz aktuell findet ihr hier Daniel zu Gast bei NTV. Thema war die Erholung vor Jahresende und natürlich die Frage nach der “Jahresendrally”. Unsere Abo-Modelle findet ihr auf unserer neuen SEITE.
Wer dies beherzigt und obendrein die Gier ausbleiben lässt, der wird mit seiner Geldanlage gut fahren. 2022 steht der Turbo-Dienst von Feingold Research - wie alle Dienste von uns unter www.feingoldresearch.de zu finden – Ende September im Vergleich zum Jahresbeginn bei plus minus 0, zeitweise gar im Plus. Sprich – DAX,MDAX, Nasdaq – allesamt weit im Minus. Einige Börsendienste liegen dieses Jahr minus 50 bis minus 80 Prozent unter Wasser. Wir haben immer versprochen, dass wir in starken Börsenjahren nicht das aller aller höchste Risiko gehen, immer auch ein Minimum an Absicherung fahren wenn nötig. 2023 heißt dies, dass wir auch schwache Marktphasen zum klugen Aktienaufbau nutzen, auch Gold oder Bitcoin dann beimischen, wenn niemand etwas davon sehen will. Sentiment hilft – so lautet die Devise. Ob Gold dann die 2.000 ansteuert und Bitcoin die 30.000 – das ist auch abhängig von einer erneuten Vollbremsung der FED – die möglich ist…
Blicken wir auf den Markt…
Das Momentum für einen weiteren Kursanstieg ist günstig. Während der S&P 500 seit seinem Oktobertief um 15 Prozent gestiegen ist, konnte der DAX seit seinem Herbsttief um mehr als 20 Prozent zulegen. „Offiziell hat sich der DAX damit von seinem Bärenmarkt verabschiedet“, erklärt Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades. Ein Aktienmarkt gilt als Bärenmarkt, wenn er mehr als 20 Prozent verliert.
Ein Argument für eine Jahresendrally ist der saisonale Rückenwind. Der S&P 500 ist in der Zeit zwischen Thanksgiving (Ende November) und dem Jahresende in 71 Prozent der Fälle gestiegen, wobei die Zahlen bis ins Jahr 1950 zurückreichen. Im Durchschnitt legte der Index in diesem Zeitraum um 1,8 Prozent zu. Die Statistik liefert also Rückenwind, aber solche Daten sollten nur als Orientierung dienen und sind keine Garantie für Kursgewinne.
Rezession immer wahrscheinlicher
Spielverderber könnten die Wirtschaftsdaten werden, denn 2023 droht eine Stagflation, die als eine Periode langsamen Wirtschaftswachstums und anhaltend hoher Inflation bezeichnet wird. Warnungen vor einer möglicherweise bevorstehenden tiefen Rezession in den USA blitzen regelmäßig am Anleihemarkt auf, wo die stark beachtete Spanne zwischen 2- und 10-jährigen Renditen bei minus 80 Basispunkten liegt – was bedeutet, dass der 10-jährige Satz fast 0,8 Prozentpunkte unter der 2-jährigen Rendite liegt.
Normalerweise erhalten Anleger als Entschädigung für die größeren Risiken einen höheren Zins, wenn sie ihr Geld länger verleihen. In wirtschaftlich gesunden Zeiten sind daher die Zinsen bei kürzer laufenden Anleihen niedriger als am langen Ende. Die Kurve war in der vergangenen Woche so stark invertiert wie seit 1981 nicht mehr. In der Vergangenheit waren derartige Extremausprägungen sehr häufig Vorbote einer US-Rezession.
Zugleich liefern die gemeldeten Konjunkturdaten sowohl Optimisten wie Pessimisten gute Argumente. Das US-Wachstum war im dritten Quartal positiv und könnte auch im Abschlussquartal deutlich höher liegen als von Analysten erwartet. Ein Wirtschaftsmodell der Atlanta Fed, in dem aktuelle Daten einfließen, lässt sogar ein Plus von mehr als vier Prozent erwarten. Auch die Inflation scheint sich abzuschwächen, wie aus dem Verbraucherpreisindex für Oktober hervorgeht, in dem die jährliche Gesamtrate von 8,2 auf 7,7 Prozent zurückging.
Was macht die US-Notenbank?
Allerdings kommt der Preisrückgang nicht schnell genug, als dass die US-Notenbank völlig auf aggressive Zinserhöhungen verzichten wird. Im Gegenteil: Am Terminmarkt wird das Ende der laufenden Erhöhungsrunde erst für Mai erwartet, die Leitzinsen sollen dann bei 5 bis 5,25 Prozent ihren Gipfel erreichen. „Für Unternehmen bleiben die Refinanzierungsbedingungen daher eine Herausforderung“, meint Norbert Betz, Leiter der Handelsüberwachung der Börse München/gettex. Eine Senkung der Leitzinsen sei vor allem in den USA und Europa nicht abzusehen, so Betz weiter.
Der Aufwärtstrend am Aktienmarkt wurde durch unerwartet gute US-Einzelhandelsumsätze im Oktober und dem schwächer als erwarteten Bericht über die Erzeugerpreise in den USA und Europa verstärkt. Die Wirtschaft zeigt sich robust. Allerdings war eine deutliche Zweiteilung zu beobachten: Während die US-Technologiewerte bisher kaum angesprungen sind, legte der Dow Jones kräftig zu. Auch Europas Aktienmärkte zählten zu den Gewinnern. Die Rally dürfte aber auch stark auf einem Sondereffekt beruhen: Nachdem Investoren hohe Short-Positionen aufgebaut hatten, wurden diese zuletzt teilweise wieder geschlossen. Diese Eindeckungskäufe verstärkten die jüngste Erholung auf dem alten Kontinent.
Im Moment geht der Aktienmarkt davon aus, dass wir nicht in eine Rezession geraten oder, falls es doch zu einer Rezession kommt, diese mild ausfallen wird. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass die Fed einen Gang zurückschaltet und vielleicht schon im Spätsommer erste Zinssenkungen verkünden könnte. Zumindest die Saisonalität macht auch über den Jahreswechsel hinaus Mut: So gilt der Zeitraum von November bis April als die renditeträchtigste Phase im Jahresverlauf. In den vergangenen 70 Jahren kletterte der Dow Jones im Durchschnitt um gut sieben Prozent. Verglichen damit fällt der Zuwachs von 0,8 Prozent in den Monaten Mai bis Oktober gering aus.
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