Im Bann der Notenbanken

Dax-Familie verliert im Wochenvergleich
Der Deutsche Aktienindex (Dax), sank im Wochenvergleich um 1,1 Prozent auf 14.370,72 Punkte. Der MDax verlor 2,2 Prozent auf 25.604,18 Zähler. Der TecDax fiel um 3,0 Prozent auf 3.043,52 Punkte. Der m:access All-Share gab 1,3 Prozent ab auf 1.704,76 Zähler.
Der Kurs von Bayer setzte seine jüngste Abwärtsbewegung fort und sank auf Wochensicht um weitere 3,7 Prozent. Unter anderem belasteten negative Analystenstimmen die Titel des Pharma- und Agrarkonzerns, die zu den großen Wochenverlierern im Dax zählten. An der Spitze der Wochengewinnerliste standen Puma mit einem Kursplus von 5,5 Prozent. Im MDax kosteten die Titel von Gerresheimer die Anleger Nerven und Geld. Der Kurs des Spezialverpackungsherstellers sackte nach einem als enttäuschend empfundenen Ergebnisausblick auf Wochensicht um 14,9 Prozent ab.
Puma schaffte vergangene Woche einen Kurssprung, vielleicht auch, weil der springende Puma auch die Trikots der Überraschungsmannschaft aus Marokko ziert.
Anleihen: Mangel an Impulsen
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche zurückgegangen. Ähnlich wie an den Aktienmärkten fehlten auch hier über weite Strecken nachhaltige Impulse, stattdessen hieß es Abwarten vor den wichtigen Notenbanksitzungen in der aktuellen Woche. Insgesamt überwog an den Anleihemärkten die Erwartung länger weiter steigender Zinsen. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 1,86 auf 1,92 Prozent an. Die Umlaufrendite legte von 1,75 auf 1,81 Prozent zu.
USA: Zurückhaltende Marktteilnehmer
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nachgegeben. Auch hier zeigten sich viele Marktteilnehmer zurückhaltend im Vorfeld der Zinsentscheidung der Fed, die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen hielten an. Der Dow-Jones-Index fiel im Wochenvergleich um 2,8 Prozent auf 33.476,46 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 3,4 Prozent auf 3.934,38 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index büßte 3,6 Prozent auf 11.563,33 Punkte ein.
Ausblick: Die Notenbanken im Visier der Anleger
Das Hauptaugenmerk der Anleger an den deutschen Aktienbörsen dürfte in der aktuellen Woche auf den Entscheidungen der Fed und der EZB liegen. Nachdem die Hoffnung auf eine moderatere Straffung der Geldpolitik von Oktober bis Ende November zu der beeindruckenden Erholungsrally an den Aktienmärkten geführt hatte, blicken die Marktteilnehmer mit großer Spannung auf die beiden Termine. Als ausgemacht gilt, dass beide Notenbanken ihren jeweiligen Leitzins um 0,5 Prozentpunkte und damit weniger stark als auf den Zinssitzungen zuvor anheben werden. Sollte es hierbei eine Überraschung geben, dürfte sich das merklich im Börsengeschehen bemerkbar machen. Doch auch bei einer erwartungsgemäßen Zinsanhebung könnte es zu deutlichen Marktreaktionen kommen, je nachdem, wie die Ausblicke der Notenbanker und die Signale in Bezug auf das weitere Vorgehen ausfallen.
Spekulationen darüber dürfte es zumindest in den USA schon einen Tag vor dem Ergebnis der Fed-Sitzung geben, wenn die neuesten US-Verbraucherpreise veröffentlicht werden. Sollte sich dabei die Teuerungsrate nicht weiter abgeschwächt haben, so dürfte das die Diskussion über eine deutlichere Straffung der Geldpolitik als von vielen gewünscht anheizen.
Weitere Konjunkturdaten
Verbraucherpreise werden zudem aus Deutschland und der Eurozone erwartet, auch hier dürften diese auf ihre möglichen Auswirkungen auf das weitere Vorgehen der EZB hin analysiert werden. Daneben liefert auch die Zinsentscheidung der Bank of England Nachrichten in Sachen Geldpolitik.
Impulse könnten zudem unter anderem von den Einzelhandelsumsätzen in den USA, der Industrieproduktion in den USA und der Eurozone sowie von den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland kommen. Zu Ende der Handelswoche könnte dann der große Verfallstag an den Terminmärkten, der sogenannte Hexensabbat, für zusätzliche Bewegung und Unruhe an den Börsen sorgen, wenn große Marktteilnehmer versuchen, Kurse in die gewünschte Richtung zu treiben.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Dienstag, 13.12.: Verbraucherpreise in Deutschland; ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Verbraucherpreise in den USA
Mittwoch, 14.12.: Industrieproduktion in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; Import- und Exportpreise in den USA; Tankan-Herstellungsindex (Japan)
Donnerstag, 15.12.: Großhandelspreise in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Einzelhandelsumsätze in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); New York Empire State Produktionsindex (USA); Industrieproduktion in den USA; Einzelhandelsumsätze in China
Freitag, 16.12.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Großer Verfallstag an den Terminmärkten
Dienstag, 13.12.: Verbraucherpreise in Deutschland; ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Verbraucherpreise in den USA
Mittwoch, 14.12.: Industrieproduktion in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; Import- und Exportpreise in den USA; Tankan-Herstellungsindex (Japan)
Donnerstag, 15.12.: Großhandelspreise in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Einzelhandelsumsätze in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); New York Empire State Produktionsindex (USA); Industrieproduktion in den USA; Einzelhandelsumsätze in China
Freitag, 16.12.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Großer Verfallstag an den Terminmärkten
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