FED,Inflation, EZB – Die Investoren liegen auf der Lauer
Spätestens morgen um 14:30 Uhr dürfte es mit der Ruhe an der Börse vorbei sein. Auf die dann veröffentlichten Verbraucherpreisdaten in den USA folgen nahezu im 24-Stunden-Takt die Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank. Die in dieser Woche anstehenden Events und ihre Ergebnisse dürften mindestens mal die kommenden sechs Monate an der Börse entscheidend prägen. Damit hat es erneut die Geldpolitik in der Hand, wie ein Börsenjahr starten und im Zweifel auch laufen kann, nachdem das Anfang Januar dieses Jahres veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed die Börsen auf eine monatelange Talfahrt schickte.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Die Mehrheit der Anleger geht davon aus, dass sowohl die Fed als auch die EZB ihre Leitzinsen um jeweils 50 Basispunkte anheben werden. Alles andere wäre eine Überraschung. Von der US-Notenbank will man aber außerdem hören, dass der Zinserhöhungszyklus sich dem Ende nähert und vielleicht nach ein oder zwei kleinen Erhöhungen im März der Gipfel erreicht sein könnte. In der vergangenen Woche hatten starke US-Wirtschaftsdaten die nach der Powell-Rede aufgekommenen Spekulationen diesbezüglich gedämpft. Der Markt ist derzeit hin- und hergerissen, ob er nun gute oder doch eher schlechte Daten aus der Wirtschaft sehen will. Gute Zahlen geben der Fed den nötigen Spielraum, die Zinsen doch länger und höher anzuheben. Schlechte Daten schüren andererseits die Rezessionsangst.
Währenddessen spitzt sich die Lage in China weiter zu. Zwar lockert die Regierung nun die strikten Null-Covid-Maßnahmen, dies führt aber zu einem Ansturm auf die Krankenhäuser. Auch die Neuinfektionen bewegen sich auf immer neue Hochs. Ein Großteil der Bevölkerung sei derzeit mit dem Virus infiziert, was die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt fast komplett lahmlegt. Die Lieferkettenprobleme könnten nun wieder in den Vordergrund rücken. Jedes Produkt, das Bauteile oder andere Vorprodukte aus China benötigt, ist davon betroffen, ebenso wie Unternehmen, die einen Teil Ihres Sortiments direkt in China produzieren. Mit dem Ausmaß der aktuellen Probleme sowie der scheinbaren Hilflosigkeit der chinesischen Regierung ist damit zu rechnen, dass sich an der derzeitigen Situation so schnell auch nichts ändern wird.
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