DAX tritt nach starkem Juli auf der Stelle
Dafür, dass der Sommer an der Börse nicht gerade als die Hausse-Periode gilt, haben die Indizes an der Wall Street und auch der Deutsche Aktienindex in Frankfurt einen ihrer stärksten Juli-Monate hinter sich. Und dass die Kurse trotz ungelöster Probleme wie der drohenden Energiekrise in Deutschland und dem andauernden Krieg in der Ukraine scheinbar Fuß gefasst haben, ist ein starkes Signal und macht nach den sechs ersten desaströsen Börsenmonaten Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte. Es scheint, als wäre alles Negative eingepreist und der Aufschwung hätte bereits begonnen. Genau deshalb wird diese Woche auch im DAX besonders interessant. Die Hälfte der Unternehmen im Index öffnet ihre Bücher und könnte mit guten Zahlen die Kauflaune weiter ankurbeln. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Trübe Aussichten hingegen gibt es hingegen für den deutschen Batteriehersteller Varta. Dieser muss seine Ziele für Gewinn und Umsatz deutlich nach unten korrigieren. Nicht nur die generell schwache wirtschaftliche Lage macht dem Unternehmen zu schaffen. Durch weiterhin gestörte Lieferketten fehlen den Abnehmern andere Teile, um ihre Produkte fertigzustellen. Dies wiederum verschiebt die Nachfrage nach Batterien zumindest erst einmal nach hinten. Und bei den verkauften Produkten hat Varta Probleme, die steigenden Kosten an die Kunden weiterzugeben, in einem Umfeld wo der Umsatz bereits schwächelt. Die Aktie hat in diesem Jahr bereits deutlich an Wert verloren und im aktuellen Umfeld scheint eine Trendwende nicht in Sicht.
Auch Aktionäre der Lufthansa sollten sich auf weitere Turbulenzen einstellen. Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Wochen aufgrund des Personalmangels zahlreiche Flüge bereits streichen musste, deutet sich nach dem Bodenpersonal nun auch bei den Piloten ein Tarifstreik an. Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Lohn. Nicht nur der Streik selbst kann für die Lufthansa teuer werden, auch die in der Folge höheren Personalkosten dürften deutlich zu Buche schlagen. Gerade bei einem Konzern, der den Aktionären gegenüber damit wirbt, eben die Kosten begrenzen zu wollen, kein optimistisches Szenario.
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