Aktien – der Börse droht geldpolitischer Gegenwind
Die Handelswoche führte den Deutschen Aktienindex unter 16.000 Punkte und ohne wirkliche Unterstützung aus New York dürfte es in den verbleibenden zwei Tagen schwer werden, diese psychologische Barriere wieder nachhaltig zu überwinden. Die Wall Street bleibt heute wegen Thanksgiving geschlossen und auch morgen dürften viele Händler in New York der Börse fernbleiben. Entscheidend würde es für den DAX auf der unteren Seite am starken Widerstand bei 15.800 Zählern werden, der gestern bereits unterschritten wurde. Sollte dieser erneut nicht halten, wäre mit weiteren Abverkäufen vor dem Wochenende zu rechnen. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets vor.
Es rumort gewaltig in Wolfsburg. Volkwagen-Chef Diess steht unter Druck, da die neue Strategie mit dem Fokus auf Elektromobilität auch einen massiven Stellenabbau mit sich bringt, mit dem die starke Gewerkschaft im Konzern verständlicherweise ein Problem hat. Gegenüber den Aktionären allerdings wäre ein solcher Strategiewechsel ohne Stellenabbau nur schwer zu vertreten, da die Produktion von Elektroautos nun mal weniger Personal benötigt und die Konkurrenz nicht schläft.
Je nachdem wie der Konflikt gelöst wird, dürfte sich damit wohl auch die Zukunft der VW-Aktie an der Börse entscheiden. 30 Prozent hat das Papier vom Hoch im Frühjahr verloren, jüngst hat sich der Abwärtstrend noch einmal beschleunigt. Setzt sich der amtierende Konzernlenker mit seinen ambitionierten Plänen am Ende durch, dürfte dies auch zu einer Trendumkehr in der Aktie führen.
Und auch geldpolitisch wird es ernst an der Börse. Bislang hat die US-Notenbank dem Markt einen eher moderaten Kurswechsel mit einer schrittweisen Reduzierung der Anleihekäufe kommuniziert. In den gestern veröffentlichten Sitzungsprotokollen ist der Ton allerdings etwas schärfer geworden, von Beschleunigung des Taperings war gar die Rede. Somit könnte die Fed auch schneller die Zinsen anheben als es der Markt im Moment erwartet. Die nächste Sitzung birgt also durchaus ein gewisses Überraschungspotenzial.
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