Deutsche Anleger gehen gerne dorthin, wo die Volatilität zuhause ist. Nel, Biontech oder Varta zeigen höchste Umsätze. Wie sollte man agieren, wenn die Aktien eine Krise durchmachen? 
Anfang August war es soweit. Die Aktie von Varta übersprang endlich wieder die Marke von 160 Euro und in den Hit-Listen der Börsenumsätze dominierte der Batteriehersteller. Varta ist ein typisches Beispiel dafür, dass Anleger volatile Aktien mit einer Geschichte dahinter rauf und runter handeln. Henkel, Beiersdorf oder RWE sind unsexy und deshalb tauchen sie nur sehr selten einmal bei den Anlegerlieblingen auf.
Eine Auswertung von Feingold Research zeigt aber, dass in Deutschland ebenso wie in den USA mittlerweile „Volatilität first“ gilt. Aktien müssen nicht unbedingt die allerbeste Kursentwicklung hinlegen, denn dann wären Eckert & Ziegler, Merck oder Jungheinrich in Deutschland bei den beliebtesten Titeln. Biontech, Nel, Curevac, Tesla, Varta oder Plug Power stehen aber seit Monaten auf den Tradinglisten ganz vorne.
Anleger wollen heiße Ware
Wunderbar zu sehen ist dies auch beim Broker etoro, der nicht nur die mitunter größte Auswahl an Basiswerten zeigt, sondern stets auch schnell darin ist, Börsenneulinge oder volatile Aktien für Anleger handelbar zu machen. In Deutschland ergibt die Auswertung, dass es die meist diskutierten Aktien aus amerikanischen Anlegergruppen sind, die Anleger handeln möchten und dazu eben Varta, Nel, Curevac oder Titel aus dem Lithium oder Solarsektor.
Etwas kurios – die Analyse unterstreicht auch, dass der frühere Anlegerliebling Deutsche Telekom nicht totzukriegen ist und immer wieder gerne am Börsenplatz Gettex der Börse München oder beim Smartbroker mit oben auftaucht. Die Telekom ist jedoch auch ein Beispiel dafür, dass man Lieblingsaktien kritisch betrachten muss und sich nicht in sie verlieben sollte. Daher machen es die Anleger gar nicht so schlecht. Früher zu Zeiten des Neuen Marktes wurden Aktien wie jene der Telekom gekauft und lagen jahrelang wie Blei in den Depots. Heutzutage sind Aktien solange beliebt und heiß gehandelt wie die Volatilität oben ist. So spucken es auch die Plattformen bei etoro und Smartbroker aus, da man auf beiden entsprechende Daten auslesen kann. Und es kommt noch etwas hinzu: Je volatiler Aktien sind, desto attraktiver sind sie für viele Arten von Derivaten.
Volatilität hilft
So konnte man in den letzten Monaten mit Tesla, Varta, Nordex oder Plug Power herrliche Renditen einfahren, wenn man die Volatilität für sich arbeiten ließ. Wie dies geht? Der Derivatemarkt bietet über Produktgattungen wie Discount-Optionsscheine, Inline-Papiere auf der Hebelseite oder Discountzertifikate und Bonuspapiere auf der Anlageseite diverse Möglichkeiten, die Performance des Basiswerts zu übertreffen und vor allem und sogar Geld zu verdienen, wenn die Aktien einmal fallen oder die Volatilität entweicht. Dann kommt das den genannten Papieren nämlich erstmal stattlich zugute. Jüngstes Beispiel – Varta musste von 160 auf 130 Euro Federn lassen. Ein Inline-Schein legte um 50 Prozent in dieser Zeit zu. Geld lässt sich also immer verdienen, wenn man die Volatilität ein wenig lesen kann.