Broker-Wahl mit Überraschungen – Smartbroker und eToro rollen den Markt auf
In den vergangenen Jahren ist das Angebot für Broker deutlich breiter geworden und damit nicht unbedingt übersichtlicher. Kunden sollten genau hinsehen. Im Crash des Frühjahrs 2020 offenbarten sich Schwächen. Einige etablierte Broker haben die Corona-Krise als Bewährungsprobe nicht bestanden, wie ein Test von Feingold Research zeigt. Es gibt aber gute Alternativen. Smartbroker und eToro haben gewonnen.
Als die Märkte im Februar und März ohne Atempause in die Tiefe rauschten, stand das Finanzsystem nach Meinung einiger Crash-Propheten kurz vor dem Kollaps. Auch wenn sich dies wie so häufig in der Vergangenheit als Übertreibung herausstellte, erlebten zumindest einige Broker ihr Waterloo. Schlaflose Nächte hatten vor allem Anleger der comdirect-Tochter Onvista, hier kam es zu Totalausfällen. Größere Handelsprobleme mussten auch die Kunden von TradeRepublic hinnehmen – ein klassischer Fehlstart des Neulings auf dem deutschen Brokermarkt.
Der Test von Feingold Research zeigt aber auch: Einige Anbieter haben aus den Versäumnissen der Vergangenheit – Stichwort Brexit und US-Wahlen im Jahr 2016 – gelernt und ihre Systeme aufgerüstet. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, hat Feingold Research die Broker auf Basis zahlreiche Kriterien untersucht. Neben der Fehleranfälligkeit beeinflussten vor allem die Kosten bei kleinen und großen Orders das Gesamtergebnis. Denn besonders die Gebühren können bei geringen Anlagesummen den entscheidenden Unterschied ausmachen. Bekanntlich liegt der Gewinn des Kaufmanns im Einkauf.
Alles aus einer Hand
Besonders positiv stechen in nahezu allen Disziplinen eToro und Smartbroker hervor. Stetige Preisstellung ohne relevante Ausfälle auch in turbulenten Marktphasen überzeugen ebenso wie die Kosten und Provisionen bei der Aktienorder. Dazu glänzt bei eToro der Webauftritt mit einer modernen Oberfläche, die keine Wünsche offen lässt. Egal ob Aktien, ETFs, Devisen, Rohstoffe, Kryptos, CFDs oder Social Trading – hier bekommen Anleger alles aus einer Hand. Da eToro und Smartbroker beide ähnlich stark sind, aber unterschiedliche Schwerpunkte haben, gewinnt eToro den CFD-Brokeraward innerhalb der Brokerumfrage. Smartbroker ist bei den Onlinebrokern der beste Anbieter.
Mit Smartbroker wird deutlich, dass sich der deutsche Brokermarkt im Umbruch befindet. Ähnlich wie in den USA, wo Anbieter wie Robinhood mit innovativen Lösungen und de facto kostenfreien Angeboten in kurzer Zeit große Marktanteile gewonnen haben, müssen sich auch die etablierten Broker hierzulande warm anziehen. Smartbroker hat die Preisführerschaft bei Fonds- und ETF-Sparplänen übernommen und lässt Top-Anbieter der vergangenen Jahre wie ING alt aussehen. Wenig überraschend kommt der Newcomer auch mit einem sehr aufgeräumten Onlineauftritt daher, alle wichtigen Informationen sind schnell verfügbar. Lediglich im Bereich der CFDs klafft eine Lücke, die Luft nach oben lässt.
Aus Fehlern gelernt
Nicht die erste Wahl aus unserer Sicht aber immer noch über dem Durchschnitt rangiert die Consorsbank. Sowohl beim Brexit wie auch der US-Wahl war uns der Broker mit einer sehr schlechten Erreichbarkeit aufgefallen und landete daher ganz hinten im Ranking. Aus den Fehlern hat man offenbar gelernt, der Trend zeigt in die richtige Richtung. Neben der Erreichbarkeit punktet Consorsbank mit kostenfreier Teilausführung und geringen Gebühren bei größeren Orders und längerer Haltedauer. Gut aufgehoben sind Anleger auch bei ActivTrades. Während der turbulenten Corona-Phase im Frühjahr liefen die Systeme zuverlässig. Gerade für Neulinge ist der Broker dank des breiten Schulungsangebots interessant.
Anleger profitieren
Comdirect und Flatex verlieren angesichts der neuen Konkurrenz hinsichtlich Service und Innovationskraft an Boden und können auch bei den Kosten nicht überzeugen. Gerade als neuer Sponsor von Borussia Mönchengladbach wäre Flatex gut beraten gewesen, die Schwachstellen vorher abzustellen. Ärgerlich sind auch die sich zuletzt häufenden Beschwerden von Kunden, dass sich im Falle eines Wechsels zu einem anderen Broker die Übertragung des Depots verzögert.
Sbroker, maxblue und IG zieren das Ende des Broker-Rankings. Vor allem die Gebührenstruktur wirkt wie aus längst vergangenen Zeiten. Hier sind eToro und Smartbroker längst vorbeigezogen und dürften weiter Marktanteile gewinnen, wenn der Handel nach den US-Wahlen wieder reibungslos verläuft. Der Herbst könnte nicht nur an den Börsen stürmisch werden, sondern auch die Brokerlandschaft in Deutschland nachhaltig verändern. Günstige Preise und hohe Qualität bei der Abwicklung müssen sich nicht ausschließen. Ein Gewinner steht daher schon jetzt fest: Als Anleger profitiert man vom harten Wettbewerb. Der nächste Broker-Test von Feingold Research wird dies sehr wahrscheinlich wieder zeigen.
Das mit Smartbroker und etoro ist ja schön und gut, aber diese Broker haben kein kostenloses Girokonto. Smartbroker muss ja auch von etwas leben und verlangt ein Verwahrentgelt.
Die Consorsbank hat nach 22(!!) Jahren das Konto und nicht nur bei mir gekündigt. Ich habe dort die Trades zurück gefahren, weil ich mit dem Service nicht mehr zufrieden war und nun wird aussortiert, wer aktiv ist oder nicht. Die scheinen auf einem hohen Ross zu sitzen, hoffentlich geht dann der Schuss mal hinten raus.
Das stimmt, allerdings fällt das “Verwahrentgelt” erst ab über 15 Prozent Cash an und auch nur für Summen darüber. https://www.etf-nachrichten.de/negativzinsen-smartbroker/
Und welchen Broker würdest du dann empfehlen?
Das machen wir alles im Trainingstag am nächsten Samstag. Ist ja wichtig, denn Brokerage kann locker 200-500 Euro im Jahr sparen. vg daniel
Einen perfekten Broker findest du nirgends Ich bin zu Comdirect gegangen auch wegen dem kostenlosen Girokonto und kann das Geld hier am Ort bei der DB ziehen.
Ich habe bei Comdirect ein rundum sorglos Paket, zumal auch der Betrag der Kreditkarte erst am Ende eines jeden Monats eingezogen wird.
Für Anleger mit einem geringen Betrag auf dem Verrechnungskonto mag diese Regelung i. O. sein. Ich befinde mich aber in der glücklichen Lage auf dem Verrechnungskonto ein fast 6stelliges Vermögen platziert zu haben und somit fahre ich da teurer wie bei Comdirect.
Ich kann di Argumentation von James Bond nicht ganz nachvollziehen.
Ich habe seit 15 Jahre viele Onlinebroker ausprobiert und bin inzwischen bei Smartbroker und Gratisbroker angekommen und muß sagen, daß ich hier hochzufrieden bin.
Ein Geldübertrag von meinem kostenlosten Girokonto der Hausbank zu Smartbroker kann innerhalb eines Tages!!! ausgeführt werden., bei Gratisbroker kostet es gar keine Negativzinsen(bei natürlich etwas eingeschränktem Handelsangebot), aber alles zusammen sind diese Neobroker einfach Klasse!!!
Bei Comdirect ist der Service wirklich gut, allerdings sind die Gebühren nicht mehr zeitgemäß.
Flatex ist inzwischen eine Katastrophe, ich war über 10 Jahre dort, aber der Service ist immer schlechter geworden, die Gebühren wurden über die Jahre immmer höher und zuletzt haben sie jetzt dreisterweise auch noch eine Depotgebühr eingeführt, was heute einen günstigen Broker heute nicht üblich ist.
Die Efahrungen mit einer monatelangen Dauer bei dem Wertpapierübertrag von Flatex zum neuem Broker habe ich auch erfahren müssen.
Zusammengefasst kann man sagen, sicher hat jeder Broker noch Verbesserungspotential, aber aus meiner Sicht sind derzeit Smartbroker und Gratisbroker eindeutig die besten am Markt.
@Trader
Welche Argumentation kannst Du von mir nicht nachvollziehen?
Erläutere dir es gerne nochmal. Frage mich einfach.
Grüße vom MI6.
Hallo James Bond,
Smartbroker ist ein Online Broker und keine Bank auf der man große Summen an Geld halten soll, wobei, wenn dein Depotvolumen groß genug ist dies auch bis 15 % des Depotvolumens kostenfrei ist!
Wenn du eine Möglichkeit suchst solch hohe Beträge zu “parken” dann ist deine Hausbank richtig oder du suchst nach einer Ban, wo du z.B. auch noch Tagesgeldzinsen bekommst(z. Renault Bank als Neukunde für die ersten 6 Monate 0,55 %, dann 0,25 %)
Smartbroker ist ein Neobroker, bei dem es nur Sinn macht aufgrund des günstigen Preis-/Leistungsverhältnis zu handeln und das bei entsprechender Ordergröße und Handelspartner sogar noch weitgehend kostenfrei.
Das wollte ich zum Ausdruck bringen.
Hallo Trader,
danke für deine Rückmeldung.
Na ja die Tagesgeld- bzw. Festgeldzinsen kann Mann mittlerweile leider in der Pfeife rauchen. Erinnere mich noch gerne an die 90er Jahre zurück, da gab es noch 7,5 % Zinsen für 90 Tage. Nun investiere ich in ETF Sparpläne und da bin ich aktuell sehr zufrieden. Habe bei meinem Broker 3 unterschiedliche SP eingestellt.
Viel Spaß beim Traden wünsche ich Dir.