Ölpreis-Crash – WTI notiert bei minus 40!

Der WTI-Ölpreis fällt heute Morgen um rund 20% unter 14,5 USD je Barrel. Noch am Freitagmorgen notierte der morgen auslaufende Mai-Terminkontrakt bei 20 USD je Barrel. Der optisch günstige Ölpreis sorgt bei vielen, insbesondere Kleinanlegern, für Verwirrung, wobei diese in der Hoffnung auf steigende Preise nun massiv Anteile an börsennotierten Öl-ETFs kaufen. Die vom Bloomberg ermittelten Netto-Long-Positionen der Öl-ETFs liegen mit 550 Tsd. Kontrakten à 1.000 Barrel so hoch wie nie zuvor. Offensichtlich haben viele Anleger nach vielen Jahren immer noch nicht begriffen, dass man im Gegensatz zu Aktien kein physisches Öl kauft, sondern lediglich einzelne Futures, die dann immer wieder (meist monatlich) rolliert werden. Vom “Preisanstieg” bei WTI nach dem Kontraktwechsel am Mittwoch, werden die Anleger, die auf steigende Preise setzen, überhaupt nicht profitieren, da der darauffolgende Juni-Kontrakt bei rund 24 USD je Barrel notiert. Die Contango-Konstellation am Terminmarkt, d.h. eine aufsteigende Terminkurve, erklärt zum größten Teil die massiven Unterschiede in der Entwicklung des Ölpreises und der Öl-ETFs in den vergangenen Jahren. Aber auch die Großanleger haben sich zuletzt von der Entscheidung der OPEC+ und optisch historisch günstigen Preisen beirren lassen und ihre Netto-Long-Positionen sowohl bei WTI als auch bei Brent wie schon in der Woche zuvor erhöht.
Grafik des Tages
Chart 1 – Kleinanleger setzen massiv auf steigende Ölpreise |
Öl-ETF-Positionen in Tsd. Kontrakten à 1.000 Barrel WTI |
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research |
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